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Biographie Philippine Welser

Philippine Welser kam im Jahr 1527 als Tochter eines reichen Kaufmanns in Augsburg zur Welt. Im Jahr 1557 heiratete sie in aller Heimlichkeit den Tiroler Landesfürsten Ferdinand II. von Habsburg. Als Kaiser Ferdinand I. von der morganatischen Ehe seines Sohnes erfuhr, gestattete er zwar nachträglich die Heirat, bestand aber darauf, daß der 1558 geborene Sohn und eventuelle weitere Kinder von der habsburgischen Erbfolge ausgeschlossen wurden. Im Gegenzug sollten sie durch den Ankauf von Herrschaften versorgt werden und das Wappen der Habsburger führen dürfen.

Die Ehe von Ferdinand II. und Philippine Welser war dauerhaft und glücklich, es gingen neben dem erstgeborenen Sohn Andreas, der eine geistliche Laufbahn als Bischof von Konstanz und Brixen einschlug und im Jahr 1600 in Rom starb, ein früh gestorbenes Zwillingspaar und der Sohn Karl hervor, der als kaiserlicher General in Ungarn focht und zum Markgrafen von Burgau in Bayern erhoben wurde. Die Geheimhaltung der Ehe von Philippine Welser und Erzherzog Ferdinand endete offiziell, als der älteste Sohn Andreas im Jahr 1576 zum Kardinal erhoben werden sollte, dafür aber einen Nachweis der legitimen Herkunft benötigte. Der Papst gestattete in diesem Zusammenhang Erzherzog Ferdinand die Offenlegung der neunzehn Jahre zuvor geschlossenen Ehe mit Philippine Welser trotz des Verschwiegenheitseides.



Der Lieblingssitz des Paares, Schloß Ambras bei Innsbruck wurde durch den Hofbaumeister Giovanni Luchese im Auftrag von Philippine Welser und Erzherzog Ferdinand II. von Tirol großzügig erweitert. Philippine Welser tat sich insbesondere durch ihre Kenntnisse der Pharmazie und ihre Kochkünste hervor. Sie verfaßte ein Arzneibuch und das erste Kochbuch aus Österreich mit besonderem Schwerpunkt auf der Tiroler Hausmannskost.

Philippine Welser verstarb am 24. April 1580 in Innsbruck und erhielt auf Anordnung von Ferdinand II. von Tirol ein Grabmal in der ebenfalls vom Hofbaumeister Giovanni Luchese errichteten Silbernen Kapelle der Innsbrucker Hofkirche.


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